Dorfentwicklung

Landrat besucht Schmißberg und ist beeindruckt vom Ehrenamt

Landrat Kowalski reiste im Sommer durch die Ortsgemeinden des Kreises. Dabei machte er auch in Schmißberg halt.

vom 4. August 2025

Landrat Miroslaw Kowalski (mitte) besucht die Gemeinde Schmißberg. Hier im Gespräch mit Ortsbürgermeister Stefan Nagel (rechts) und Tom Sessa (zweiter von rechts). Ebenfalls auf dem Bild der Erste Kreisbeigeordnete und Ortsbürgermeister von Rinzenberg, Sven Becker (links) sowie Ben und Stefanie Bub (zweite von links).

Im Rahmen seiner Kreisbereisung hat Landrat Miroslaw Kowalski nun auch der Gemeinde Schmißberg einen Besuch abgestattet. Das rund 200 Einwohner zählende Dorf hat in den vergangenen Jahren mit einem außergewöhnlichen Projekt für Aufmerksamkeit gesorgt: der Wiederansiedlung von Störchen. Ergänzt wird das Umweltengagement durch den neu angelegten Naturerlebnispfad „Im Land von Milan, Storch und Co.“

Schmißberg punktet jedoch nicht nur mit Naturerlebnissen, sondern auch mit einer lebendigen Dorfgemeinschaft. Gewerbe oder Einzelhandel gibt es hier zwar nicht, dafür aber andere Qualitäten, wie der Landrat bei seinem Rundgang betonte: „Die ruhige Lage, gepflegte Grundstücke mit viel Raum und ein hohes Maß an Lebensqualität machen den Ort besonders.“

Im Mittelpunkt der Bereisung steht für den Landrat der direkte Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Dabei geht es ihm nicht nur um ein Dankeschön an die zahlreichen ehrenamtlich Engagierten, sondern auch darum, sich über aktuelle Anliegen und vorbildliche Projekte der Ortsgemeinden zu informieren. In Schmißberg wurde Kowalski von Ortsbürgermeister Stefan Nagel und Ratsmitglied Stefanie Bub empfangen.

Erste Station war die 2019 errichtete Storchenvoliere am Ortsrand. Dort traf die Delegation auf Tom Sessa, der gemeinsam mit seinem Vater das Projekt „Storchenfreunde Schmißberg“ ins Leben gerufen hat. Mit der Voliere begann – über 190 Jahre nach der letzten Storchensichtung in Meckenbach – die gezielte Wiederansiedlung der Tiere im Kreis Birkenfeld. Inzwischen leben acht Störche und fünf Jungtiere in der Voliere oder in Nestern auf den angrenzenden Masten.

Rudi Weber (links) unterhält sich mit Landrat Kowalski.

Die Pflege der Tiere und der gesamten Anlage erfolgt rein ehrenamtlich und wird durch Spenden finanziert. Für die Gemeinde entstehen dadurch keine Kosten – dafür aber ein klarer Imagegewinn. „Schmißberg – das ist doch der Ort mit den Störchen“, höre er mittlerweile oft, berichtet Sessa. Auch Landrat Kowalski zeigte sich beeindruckt: „Das ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das dem Ort überregionale Bekanntheit verschafft.“

Neben dem Storchenprojekt bietet das Dorf zwei Ferienwohnungen für Urlauber und eine bemerkenswerte Vielfalt ehrenamtlicher Initiativen. Neben der Feuerwehr mit 13 Aktiven gibt es zahlreiche Gruppen, die sich um das Gemeindeleben kümmern: etwa die Wirte-Gruppe, die das ehemalige Schlachthaus als Dorfkneipe betreibt, die „Sauberfeen“, die „Gießgruppe“, die Initiative „Ab ins Beet“, die „Brunnenbutzer“ sowie die Rednergruppe.

Letztere trifft sich jeden Dienstag zum Arbeitseinsatz. Insgesamt 550 Mal waren die Helfer in den vergangenen zehn Jahren im Einsatz, wie Rudi Weber berichtete – während er gemeinsam mit einem Kollegen gerade die Obstbaumallee zur Storchenvoliere mähte. Auch Alt-Ortsbürgermeister Adolf Schuch ist Teil dieser aktiven Rentnergruppe.

„Es ist klug, für Engagierte klar umrissene Aufgabenbereiche zu schaffen“, betonte Landrat Kowalski. „Das erleichtert den Einstieg und verhindert Überforderung.“

Landrat Kowalski (links), Ratsmitglied Stefanie Bub (zweite von links), Erster Kreisbeigeordneter, Sven Becker (vorne rechts) sowie Ortsbürgermeister Stefan Nagel (hinten rechts) beim Dorfrundgang.

Gleichzeitig bereitet der Rückgang des Engagements bei Jüngeren auch in Schmißberg Sorgen. Viele der Aktiven sind inzwischen im Ruhestand. „Die größte Herausforderung wird sein, auch jüngere Generationen für das Ehrenamt zu begeistern“, betonten Bürgermeister Nagel und Ratsmitglied Bub

Für die Zukunft setzt die Gemeinde auf Kontinuität statt auf große Bauprojekte. „Wir wollen unsere bestehende Infrastruktur erhalten und gezielt weiterentwickeln“, erklärte Nagel – ein realistischer, nachhaltiger Kurs, den der Landrat ausdrücklich begrüßte.

Dieser Artikel ist zu erst auf der Internetseite des Kreis Birkenfeld erschienen.


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