Dorfchronik

Feuerwehr Schmißberg früher und heute

Feuerwehr Schmißberg: Von der Handdruckspritze zum modernen TSF. Eine Geschichte voller Eigenleistung, Hingabe und gesellschaftlichem Engagement.

vom 1. November 2022 / von Marc Bollenbacher und Klaus Loose

Die Feuerwehren üben, einen Waldbrand zu löschen. Im gemeinsamen Übungseinsatz auch Peter Welsch (rechts) mit Sohn Dennis Welsch.

Dieser Text ist zu erst in der Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“ erschienen.

Nach der Gründung der eigenständigen Ortsgemeinde Schmißberg durch Trennung der Doppelgemeinde Elchweiler-Schmißberg wurde auch die Feuerwehr eigenständig. Eine noch spärlich aufgestellte und wenig strukturierte Truppe fand sich zu Treffen im Hinterhof vom Anwesen Schuch nahe der Hohen Wiese ein.

Das Schmißberger Feuerwehrauto im Februar 2023.

Zur damaligen Ausstattung zählte lediglich eine Fanfare und eine Handdruckspritze. Nach Fertigstellung des Gemeinschaftshauses bekam Feuerwehr einen Geräteraum. Hier wurde die Feuerwehr auch mit damals üblichen schwarzen Helmen und einem blauen Overall (Kombi) ausgestattet. Die technische Ausstattung damals: Ein Tragkraftspritzenanhänger, gezogen von einem Zugfahrzeug eines im Dorf ansässigen Landwirts.


Dorfchronik

Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


Zur Verbesserung der Schlagkraft wurde etwa in den 80er Jahren der alte Tragkraftspritzenanhänger der Feuer- wehr Nohen übernommen. Ebenso erhielt Schmißberg eine Tragkraftspritze 8/8. Mit dieser Pumpe war es der Feuerwehr nun möglich, eigenständig einen Löschangriff unter Vornahme von bis zu drei Strahlrohren mit einer Gesamtabgabe von 800 Litern pro Minute durchzuführen, sowohl aus dem Hydrantennetz als auch aus einer Wasserentnahme aus offenem Gewässer.

Feuerwehr erhält Fahrzeug

Im Herbst 1992 konnte die Feuerwehr Schmißberg von der Stadt Idar-Oberstein einen gebrauchten VW Bus Modell T1 erwerben. Das Fahrzeug, bisher genutzt als Mehrzwegfahrzeug, wurde in Eigenleistung zu einem Tragkraftspritzenfahrzeug umgebaut und karosserieseitig hergerichtet.

Im Jahr 1993 konnte das Fahrzeug sei-nen Zweck erfüllen. Somit war die Feuerwehr Schmißberg nun unabhängig von einem Zugfahrzeug und konnte auch wesentlich schneller ausrücken.

Im Jahr 1997 konnte die Feuerwehr Schmißberg ein ehemaliges Bäckereifahrzeug mit kapitalem Motorschaden kaufen. Durch das Fachwissen und die Erfahrung von Horst Georg konnte der Motor ohne größere Probleme wieder instand gesetzt werden und das Fahrzeug ebenfalls in Eigenleistung aufgearbeitet und zum Feuerwehrfahrzeug, ebenfalls ein TSF, umgebaut werden. Nun war es auch möglich mit dem Fahrzeug eine vierteilige Steckleiter mitzuführen, das verbesserte den Einsatzwert erheblich.

Der Umbau des Schmißberger Feuerwehrautos im Jahr 1997.

Dieser VW-Bus T3 steht auch heute noch im Einsatzdienst der Feuerwehr Schmißberg. Ohne das Engagement und technische Fachwissen des damaligen Wehrführers Klaus Loose und des Feuerwehrmanns Horst Georg wären diese beiden Projekte nicht möglich gewesen.

Die Feuerwehr Schmißberg ist mittlerweile im „Ausrückebereich 8“ eingebunden. Das heißt die Feuerwehr Schmißberg wird im Einsatzfall zusammen mit den Wehren aus Elchweiler, Rimsberg und Nohen alarmiert und wird auch in diesen Ortgemeinden eingesetzt.

Gründung eines Fördervereins und Jugendfeuerwehr

Im Jahr 1993 wurde neben der Feuerwehr der Förderverein der Feuerwehr Schmißberg gegründet. Dessen Vorsitzender ist bis heute Klaus Loose. Im Jahr 1998 wurde eine Jugendfeuerwehr gegründet. Diese wurde geführt vom Jugendwart und späteren Wehrführer Stefan Schuch. Nachdem die Jugendlichen teils in die Wehr übernommen wurden oder ausgeschieden sind, wurde die Jugendfeuerwehr in Schmißberg nicht mehr weitergeführt.

Der ehemalige Wehrführer Klaus Loose im Jahr 1993 neben dem VW T1.

Die Wehrführer der Feuerwehr Schmißberg waren in den Anfängen stetig wechselnd. Es galt die Regel, jeder soll mal die Führung übernehmen. In der jüngeren Geschichte wurde 1982 Klaus Loose für lange Jahre als Wehrführer verpflichtet. Er übernahm die Wehr von Michael Gärtner und führte diese bis zur Beendigung seines Amtes im Jahr 2009. Stefan Schuch übernahm die Wehrführung noch im selben Jahr und führte diese bis 2017, als er das Amt krankheitsbedingt abgeben musste. Stefan Schuch verstarb 2018 allzu früh. Im Jahr 2018 übernahm Marc Bollenbacher die Wehr und führt diese bis heute.

Gesellschaftliches Engagement der Feuerwehr im Dorfgeschehen

Legendär und unvergessen ist das lange Jahre ausgerichtete Pfingstpicknick der Feuerwehr Schmißberg. Zu Anfangszeiten auf dem Krausberg ausgerichtet, wurde es später auf den Platz an der Grillhütte verlegt. Die Feuerwehr war in der Vergangenheit immer Ausrichter des Maifeuers und wird dies auch weiterhin organisieren.

Die Feuerwehr richtet unter anderem das Maifest in der Gemeinde Schmißberg aus.

Zu Beginn der 1990er Jahre wurde zudem das Maifrühstück durchgeführt, welches alljährlich am 1. Mai abgehalten wird. Ab 1991 wurde auf dem Platz „Hohe Wiese“ das Brunnenfest gefeiert. Nach dem Wegfall der Dorfkirmes hat das Brunnenfest stetig an Bedeutung gewonnen und ist aus dem Dorfleben nicht mehr wegzudenken. Auch das im Herbst stattfindende Haxenessen im Gemeindehaus wird nach Auflösung der Kirmesgemeinschaft von dem Förderverein der Feuerwehr organisiert.


Disclaimer – Dorfchronik

Die im Herbst 2022 erschienene Schmißberger Dorfchronik stellt eine beeindruckende Lektüre dar. Die Dorfchronik erhellt nicht nur die Geschichte Schmißbergs ab der ersten urkundlichen Erwähnung 1367, sondern behandelt auch die zahlreichen archäologischen Funde aus keltischer und insbesondere auch aus römischer Zeit. Florian Tanz vom Fachbereich Klassische Archäologie der Uni Trier stellt in der Schmißberger Dorfchronik beispielsweise in einem reich bebilderten Aufsatz die Forschungsgeschichte und die zahlreichen Befunde aus dem heutigen Schmißberger Umfeld dar.

Dorfchronik behandelt auch gesellschaftliches Leben

Daneben enthält die Dorfchronik aber auch zahlreiche Texte von Schmißbergerinnen und Schmißbergern, die das gesellschaftliche Leben der Gemeinde in der Vergangenheit und der Gegenwart abbilden. Darunter beispielsweise Berichte über die Feste in der Gemeinde sowie der Umbau des Schmißberger Schlachthauses in eine Dorfkneipe.

Die Arbeiten an der Schmißberger Dorfchronik dauerten etwas zwei Jahre. Das Buch ist während der Dorfmoderation und der Corona-Pandemie entstanden, was ein Arbeiten in Präsenz erschwerte. Herausgeber der Dorfchronik ist der Verein für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld.

Das Cover der Schmißberger Dorfchronik

Die Dorfchronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) aber auch per Mail unter info@schmissberg.de erworben werden.


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