Dorfchronik

Schmißberg auf dem Weg zum Naturerlebnis- und Klimaschutzdorf

Natur erwacht in Schmißberg! Von Störchen bis Bienen: Das Dorf setzt auf Artenschutz, nachhaltige Projekte und den Erhalt alter Obstsorten. Erlebe Natur hautnah.

vom 1. November 2022 I von Rudi Weber und Tom Sessa

Drei der Schmißberger Störche sitzen auf einem Hausdach und schauen in die Ferne - bald treten sie ihre große Reise in den Süden an.

Dieser Text ist zu erst in der Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“ erschienen.

Im Jahr 2012 wurde in Schmißberg zum ersten Mal seit langer Zeit wieder ein Weißstorch gesichtet. Diese Beobachtung inspirierte ein langfristiges Projekt, um der Tierart eine dauerhafte Heimat zu bieten. 2015 wurde mit Unterstützung der OIE die erste Nisthilfe in der „Hemelswies“ aufgestellt. Um die Nahrungsgrundlage zu verbessern, entstanden im gleichen Jahr fünf Flachwasserteiche.

2018 und 2019 wurde eine Voliere für flugunfähige Weißstörche gebaut. Dank zahlreicher Sach- und Geldspenden sowie fast 2.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden konnte das Projekt realisiert werden. Im September 2019 zogen die beiden Störche Lotte und Bernie, die aufgrund einer Behinderung nicht überleben könnten, in ihr neues Zuhause ein.

Der Naturerlebnispfad

Um das Umweltbewusstsein zu stärken, wurde 2015 die Idee eines Naturerlebnispfades geboren. In Zusammenarbeit mit den Gemeinden Niederhambach und Rimsberg entstand ein fast 19 Kilometer langer Wanderweg, der später auch die Gemarkung Elchweiler miteinbezog. Das Projekt wurde mit 126.000 Euro finanziert, wovon knapp 65.000 Euro durch Fördergelder der LAG Erbeskopf gedeckt wurden. Im Dezember 2015 beschloss der Gemeinderat, den Namenszusatz „Nationalparkgemeinde“ zu tragen, um die Identifikation mit der Nationalparkregion „Hunsrück-Hochwald“ zu unterstreichen.


Dorfchronik

Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


Natürliche Vielfalt und Umwelterziehung

Schmißberg engagiert sich für Artenvielfalt: Im Jahr 2017 wurde eine „Allee der alten Obstsorten“ mit 41 verschiedenen Bäumen angelegt. Jeder Baum ist mit einer Infotafel versehen, und die Pflege erfolgt ehrenamtlich. Auch für Insekten gibt es ein Paradies: 2020 begann die Planung eines Insektengartens am Vorplatz der Storchenvoliere, der 2022 fertiggestellt wurde. Dieser bietet Blüh- und Futterpflanzen, Insektenhotels und Sitzgelegenheiten. Ebenfalls 2019 entstand ein Bienenlehrpfad mit Infotafeln und einem Schaukasten, in dem man ein komplettes Bienenvolk beobachten kann. Beide Projekte dienen als außerschulische Lernorte. 2021 besuchten bereits sechs Schulklassen und ein Kindergarten diese Anlagen.

Arten- und Klimaschutz im Fokus

Im Rahmen der Dorfmoderation wurden Rotmilan, Weißstorch, Wildkatze, Weißer Waldportier und Schwarzstorch als Leitarten für das Naturerlebnisdorf Schmißberg festgelegt.

Eine kleine Sensation war die erste Wildbrut von Weißstörchen im Landkreis Birkenfeld seit 190 Jahren, die 2021 stattfand. Leider verstarben die Jungtiere aufgrund des Wetters, während Lotte und Bernie in der Voliere erfolgreich Nachwuchs ausbrüteten. Vier Jungstörche wurden flügge, beringt und ausgewildert.

Die Gemeinde setzt auch auf Klimaschutz: Auf dem Dach des Gemeinschaftshauses wurde 2015 Photovoltaik installiert, und 2022 wurde die gesamte Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Um weitere Photovoltaikanlagen zu fördern, will die Gemeinde eigenes Land zur Verfügung stellen. Sie strebt mittelfristig an, einen Investor für ein Nahwärmenetz zu gewinnen, um die Nutzung ökologischer Heizquellen zu fördern.

Schmißberg zeigt, dass Arten- und Klimaschutz eine ständige Aufgabe sind, zu deren Bewältigung das Dorf mit vielen kleinen und großen Schritten beitragen will.


Disclaimer – Dorfchronik

Die im Herbst 2022 erschienene Schmißberger Dorfchronik stellt eine beeindruckende Lektüre dar. Die Dorfchronik erhellt nicht nur die Geschichte Schmißbergs ab der ersten urkundlichen Erwähnung 1367, sondern behandelt auch die zahlreichen archäologischen Funde aus keltischer und insbesondere auch aus römischer Zeit. Florian Tanz vom Fachbereich Klassische Archäologie der Uni Trier stellt in der Schmißberger Dorfchronik beispielsweise in einem reich bebilderten Aufsatz die Forschungsgeschichte und die zahlreichen Befunde aus dem heutigen Schmißberger Umfeld dar.

Dorfchronik behandelt auch gesellschaftliches Leben

Daneben enthält die Dorfchronik aber auch zahlreiche Texte von Schmißbergerinnen und Schmißbergern, die das gesellschaftliche Leben der Gemeinde in der Vergangenheit und der Gegenwart abbilden. Darunter beispielsweise Berichte über die Feste in der Gemeinde sowie der Umbau des Schmißberger Schlachthauses in eine Dorfkneipe.

Die Arbeiten an der Schmißberger Dorfchronik dauerten etwas zwei Jahre. Das Buch ist während der Dorfmoderation und der Corona-Pandemie entstanden, was ein Arbeiten in Präsenz erschwerte. Herausgeber der Dorfchronik ist der Verein für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld.

Das Cover der Schmißberger Dorfchronik

Die Dorfchronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) aber auch per Mail unter info@schmissberg.de erworben werden.


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