Der Schmißberger Storchennachwuchs 2022 ist beringt und getauft worden. Dabei gab es auch einen echten „Höhepunkt“. Hier sind die Schmißberger Storchen-Stories Folge 9.
von Rudi Weber und Tom Sessa I vom 13. Juni 2022
Die "Piratenstörche" im Nest oberhalb der Voliere haben in diesem Jahr ebenfalls Küken bekommen. Die Familie hat sich jetzt mit den Kindern von Lotte und Bernie auf den Weg in Richtung Süden gemacht.
Der Schmißberger Storchennachwuchs, die sieben Küken, die in Schmißberg im Mai zur Welt gekommen sind, haben jetzt Namen bekommen!
Es ist schon ein gewohntes Bild, dass sich Wanderer, Radfahrer und Schmißbergerinnen und Schmißberger die schönen Sitzgelegenheiten an der Storchenvoliere nutzen, ein Schwätzchen halten und den großen Vögeln zuschauen. Aber fast 40 Menschen am Sonntagnachmittag, was war denn da los? Es hatte sich rumgesprochen: Die sieben Schmißberger Jungvögel wurden beringt.
Storchenexperten aus der Pfalz zu Gast
Das übernahmen Christian Reis sowie Martina Kohls aus der Pfalz. Die beiden Storchenexperten arbeiten ehrenamtlich für den Verein „Aktion Pfalzstorch“. Dabei handelt es sich um einen Verein, der im südpfälzischen Weinbaugemeinde Bornheim seinen Sitz hat. Er wurde 1998 gegründet und hat sich dem Schutz des Weißstorchs in der näheren und weiteren Umgebung verschrieben.
Storchenexperte Christian Reis, der bereits im vergangenen Jahr in Schmißberg zu Gast war, hat seit seinem 16. Lebensjahr mit Störchen zu tun und schon tausende beringt. Am Wochenende kamen erneut zig dazu. Denn bevor Reis und Kohls nach Schmißberg kamen, hatten sie schon im ganzen Land mehr als 60 Jungvögel beringt. Dabei gebe es auch eine traurige Erkenntnis, sagt Reis: Dass der Nachwuchs überlebe, sei nicht selbstverständlich. Die Jungstörche würden nicht alle ihre ersten Jahre überleben. Stromleitungen, Windräder und schnelle Verkehrsmittel wie Autos und Züge seien „Todfeinde“ der Störche, so die Experten aus der Pfalz, deren Rundreise mit einem echten „Höhepunkt“ in Schmißberg endetet.
Martina Kohls musste mithilfe einer Leiter etwa acht Meter auf das Dach der Voliere klettern, um die vier Küken im „Piratenstorchennest“ zu beringen. Die Storchenexpertin erntete Applaus, als sie sichtlich erleichtert wieder auf dem Boden stand. Die Beringung in acht Meter Höhe sei aber nicht nur wegen der Höhe spektakulär gewesen, sagt Tom Sessa von den Storchenfreunden Schmißberg. Es habe sich dabei um das erste Mal gehandelt, dass wildgeborene Weißstörche im Landkreis Birkenfeld beringt worden seien. „Das war eine Sensation. Das ist was für die Geschichtsbücher.“
Storchenfreunde sammeln Spenden
Die Storchenfreunde Schmißberg sammeln Spenden unter anderem für Futter. Wer spenden möchte, kann dies unter dem Verwendungszweck: „Spende für Gemeinde Schmißberg, Storchenvoliere“ tun. Die IBAN lautet: DE38 5625 0030 0000 2050 60 (Kreissparkasse Birkenfeld). Eine Spendenbescheinigung ist möglich. Bei Fragen: info@schmissberg.de.
Storchennachwuchs getauft
Die Störche bekamen nicht nur einen Ring mit einer Kennung ans Bein, mit der sie auf der ganzen Welt zugeordnet werden können, die Tiere bekamen von den Zuschauerinnen und Zuschauern auch Namen. Die drei Küken von Lotte und Bernie heißen jetzt Bonnie, Belinda und Bibo. Die vier „Piratenstorchenküken“ erhielten die Namen Cäsar, Clyde, Chloé sowie Charly.
Mehr Bilder zum Schmißberger Storchennachwuchs 2022 gibt es im schmissberg.de Bilderarchiv
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