Storchenfreunde verabschieden Storchen-Nachwuchs
Der Schmißberger Storchen-Nachwuchs geht auf Reisen. Ihr Pfleger und „Vater“ Andreas Damm ist wehmütig. Hier sind die Schmißberger Storchen-Stories Folge 6.
vom 1. August 2021 I VIDEO
Der Schmißberger Storchen-Nachwuchs geht auf Reisen. Ihr Pfleger und „Vater“ Andreas Damm ist wehmütig. Hier sind die Schmißberger Storchen-Stories Folge 6.
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Schmißbergs Storchen-Nachwuchs verlässt seine Heimat! Das Abenteuer beginnt!
„Es ist alles so aufregend“, sagt Andreas Damm, der Storchenpfleger, Storchenvater. Er hat sich in den vergangenen Monaten um die Babys gekümmert, hat sie gefüttert, gewärmt, gerettet – viel erlebt.
Im Mai kam der Nachwuchs der Schmißberger Störche Lotte und Bernie auf die Welt, in einem Jahr, in dem der Sommer bislang überwiegend verregnet ist. Eines der Tiere kam ums Leben. Es hat sich beim Fressen verschluckt, erstickte auf tragische Weise. Seine vier Geschwister überlebten, wuchsen auch dank Andreas Damm zu stattlichen Vögeln heran. Die Presse berichtete über den Schmißberger Storchennachwuchs – eine Sensation war gefunden! Jetzt, einige Monate später, werden die vier Störche beringt und in die Freiheit gelassen.
Andreas Damm ist wehmütig. „Es ist für mich natürlich jetzt ein bisschen schwierig. Ich habe die letzten drei Monate nur die Tiere im Kopf gehabt. Es macht aber doch Spaß, wenn man sieht, wie die sich entwickeln. Und das wir jetzt vier gutgewachsene Störche in die Freiheit entlassen können.“
Dazu sind Storchenexperten des Landes Rheinland-Pfalz nach Schmißberg angereist. Unter ihnen Christian Reis. Er hat in diesem Jahr bereits mehr als 650 Vögel beringt, die Schmißberger Störche sind jetzt die letzten für dieses Jahr, sagt er: „Auf dem Ring steht eine Nummer drauf. Die Vögel sind jetzt registriert und werden bei der Vogelwarte Radolfzell gemeldet.“
Auf diese Weise könnten die Störche eindeutig zugeordnet werden. Würde einer der Störche beispielsweise in Frankreich entdeckt, könne man sagen, dass das einer der Störche aus Schmißberg sei. Außerdem könne man so auch feststellen, ob einer der Störche in ein paar Jahren in Deutschland zurück sei, um beispielsweise zu brüten, sagt Reis. „Die Gemeinde Schmißberg bekommt dann eine Meldung.“
Doch ob der Storchen-Nachwuchs zurückkommt, ist unklar. Christian Reis weiß, dass die Reise Richtung Süden, auf die sich die Tiere in etwa zehn Tagen begeben werden, anstrengend und gefährlich ist.
Schmißbergs Ortsbürgermeister Rudi Weber hofft jedenfalls, dass sie von ihrer großen Reise wieder gesund zurückkommen. Er ist neben zahlreichen Zuschauerinnen und Zuschauern ebenfalls an die Vogelvoliere gekommen, um zu sehen, wie die Vögel erst beringt und dann in die Freiheit entlassen werden.
„Wir freuen uns vor allen Dingen jetzt, dass die jungen Störche in die Freiheit entlassen werden können. Wir hoffen auch, dass sie in ein paar Jahren wieder gesund hier in Deutschland auftauchen.“ Weber hofft, dass er dann auch eine Rückmeldung bekommt, erfährt, wo die Schmißberger Störche, die Kinder von Lotte und Bernie, sich niedergelassen haben.
„Es gibt natürlich einen gewissen Abschiedsschmerz.“
— Rudi Weber, Ortsbürgermeister von Schmißberg
Auch Tom Sessa von den Storchenfreunden Schmißberg ist froh, dass der Storchen-Nachwuchs aus der Voliere raus und in die Natur darf. „Wir wussten, dass die gesunden Tiere nicht im Gehege gehalten werden dürfen. Von daher ist das absolut geil, dass die jetzt da raus dürfen. Ich freue mich riesig.“
Während der Aktion haben die Zuschauer den Störchen Namen gegeben: Asterix, Alexia, Anna und Adebar.
Nach etwa einer Stunde hat Experte Christian Reis die Vögel beringt. Er bringt sie in speziellen Boxen auf eine Wiese in der Nähe der Vogelvoliere. Dort lässt er die vier Störche frei. Die Störche zögern zunächst etwas, dann laufen und fliegen sie los.
Asterixs, Alexias, Annas und Adebars Abenteuer beginnt. Es sind nicht die ersten Schmißberger, die in die Welt fliegen. Es wären aber auch nicht die Ersten, die wieder zurückkommen.
Die Storchenfreunde Schmißberg sammeln Spenden unter anderem für Futter. Wer spenden möchte, kann dies unter dem Verwendungszweck: „Spende für Gemeinde Schmißberg, Storchenvoliere“ tun. Die IBAN lautet: DE38 5625 0030 0000 2050 60 (Kreissparkasse Birkenfeld). Eine Spendenbescheinigung kann auf Wunsch ausgestellt werden. Bei Fragen: info@schmissberg.de