Diese Rentner sind Gold wert für die Gemeinde!
Vor fast 18 Jahren, am 30. September 2005, traf sich eine Gruppe von Schmißberger Rentnern und unterzeichnete ein Dokument. 15 Männer verpflichteten sich damals einmal in der Woche ehrenamtlichen Dienst in der Gemeinde zu verrichten. Dies geschah sozusagen mit kirchlichem Beistand. Unter den Gründungsmitgliedern waren nämlich auch zwei in Schmißberger wohnende Pfarrer.
Neben den zahlreichen Arbeitseinsätzen im Rahmen der Wettbewerbe „Unser Dorf soll schöner werden“ in den 1980er- und 1990er-Jahren wurde im Vorfeld der Gründung der Rentnergruppe immer deutlicher, dass regelmäßige Einsätze notwendig sind, um das Ortsbild übers Jahr zu pflegen. Dazu zählen Bänke renovieren und aufstellen. Wege erstellen und ausbessern. Entwässerungsgräben freilegen. Hecken schneiden sowie allgemeine Arbeiten am Friedhof – auch Reparaturarbeiten am Kinderspielplatz und gehören zu dem Aufgabengebiet der Rentner.
Klaus Loose, eines der beiden letzten aktiven Gründungsmitglieder, hat im Laufe der Zeit einen festen Arbeitsplan entwickelt und auch sonst alles im Blick, um flexibel die eine oder andere „Baustelle“ anzugehen. Der traditionell letzte Arbeitseinsatz eines jeden Jahres ist das Aufstellen des großen Christbaums am Dorfmittelpunkt und der Holzhütten für das Glühweintrinken vor dem Schlachthaus einen Tag vor Heiligabend.
Altbürgermeister Adolf Schuch ist das zweite noch aktive Gründungsmitglied und als Traktorfahrer unverzichtbar. Er hat zudem von Anfang an jeden Einsatz der Schmißberger Rentnergruppe dokumentiert.
Traditionell wird dienstagnachmittags zwei bis zweieinhalb Stunden lang gearbeitet. Die Rentner haben über die Zeit mehr als 500 Arbeitseinsätze erbracht. Die Truppe besteht Momentan aus neun Mitgliedern. Jörg Welker, der kurz vor seinem „Unruhestand“ steht, wurde kürzlich als „Azubi“ in der Rentnergruppe aufgenommen.
Die Gruppe leistet im Schnitt pro Jahr etwa 30 Arbeitseinsätze. Bei einer durchschnittlichen Einsatz- stärke von sieben Männern kommen im Jahr rund 500 Arbeitsstunden zusammen. Neben den finanziellen Ersparnissen für die Gemeinde ist es aus Sicht des aktuellen Ortsbürgermeisters Rudi Weber „am wertvollsten, dass sich hier in unserem Ort regelmäßig eine Gruppe von tatkräftigen Männern trifft, die den Überblick haben und wissen, was anliegt. Das ist eigentlich unbezahlbar.“
Er selbst gehört seit vier Jahren der Rentnergruppe an und arbeitet seitdem jede Woche mit. „Sehr schön ist auch, dass wir nach getaner Arbeit zusammen ein Feierabendbier trinken, ab und zu mal was grillen und über die aktuelle Großwetterlage oder das Dorfgeschehen diskutieren“, sagt Weber.