Dorfchronik

Pfarrerwechsel, Taufen und Beerdigungen: Die Kirchengeschichte von Schmißberg

Die Gemeinde Schmißberg hat keine eigene Kirche. Sie gehört der Kirchengemeinde Niederbrombach an. Es gibt aber sehr wohl eine Kirchengeschichte, die die Gemeinde betrifft.

vom 24. Januar 2024 I von Edgar Schäfer

Pfarrer Stöckermann im Talar bei der Einweihung des Ehrenmals auf dem Schmißberger Friedhof Mitte des 20. Jahrhunderts.

Dieser Text ist zu erst in der Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“ erschienen.

Schmißberg gehörte kirchlich seit eh und je zu Niederbrombach. Dieser Hauptort mit der „Mutterkirche“ wurde auch verkürzt als Brombach und im Mittelalter als „Branbach“ und „Brambach“ geführt. Zum „Bann von Brombach“, dem rechtlichen Oberbegriff der je nach kirchlicher Gepflogenheit als Patronat, Kirchspiel oder Kirchengemeinde bezeichneten kirchlichen Zuordnung gehörten „alle im Bann liegen- den Orte und Gehöfte“, unter diesen auch die Gemarkung Schmißberg, die 1842 von dem Landmesser Kunz vermessen wurde, und die mit 168 Hektar im Gegensatz zu den umliegenden Dörfern als recht klein bezeichnet werden muss Schmißberg reichte in den Ausmaßen von der alten Römerstraße bei Rimsberg bis zum Wasserschieder Wald.


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Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


Erstmals urkundlich erwähnt wird Schmißberg im Jahre 1367, als ein gewisser Ludwig von Smitzberg der heimlichen Auswanderung verdächtigt wurde und als Gewährleistung seines Bleibens eine Bürgschaftssumme von 150 Pfund stellen musste. Daher können wir auch nur von dieser Jahreszahl anfangen, Aussagen in Bezug auf das kirchliche Dasein zu machen. Gründe für die Landflucht waren übrigens Seuchen und Hungersnöte sowie die Maßlosigkeit der Sponheimer Grafen, die die Landbevölkerung mit immer neuen Abgaben auspressten. Drei solcher Nichtabzugsversprechen sind für Schmißberg auch aus dem Jahr 1374 überliefert, ein weiteres aus dem Jahre 1412.

Das kirchliche Leben seit der Reformation

Seit der Reformation, genau ab 1560 war Schmißberg ein überwiegend „evangelisches Dorf“. Dies blieb lange Zeit so. Noch im Jahre 1833 waren von den 65 Einwohnern alle Dorfbewohner evangelischer Konfession.

Einzelheiten über das kirchliche Leben der Menschen im Schmißberg seit dem Ende des 16. Jahrhunderts erfahren wir aus den Kirchenbüchern der Evangelischen Kirchengemeinde Niederbrombach. In der Amtszeit von Pfarrer Konrad Bicker (1566– 1605) beginnen die alten Kirchenbücher. Ihnen entnehmen wir unter anderem, dass die erste Bestattung auf dem neuen Niederbrombacher Friedhof am 8. Oktober 1590 stattfand. Nachdem Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken die Verlegung der Friedhöfe vor die Ortschaften angeordnet hatte, beerdigte man nicht mehr auf dem Friedhof rund um die Niederbrombacher Kirche. Keines der umliegenden Dörfer, damit auch Schmißberg nicht, hatte damals einen eigenen Friedhof. Die übrigen Kirchspielorte erhielten erst Ende des 19. Jahrhunderts eigene Friedhöfe. Eine Frau namens „Ana, Schneideris Johannes Hausfrau von Niederbrombach, einen Kindbetterin, im Tode abgegangen“ wurde zur Namensgeberin des neuen Niederbrombacher Friedhofs, denn im Kirchenbuch vermerkt Pfarrer Bicker, dass „… daher dieser Gottesacker den Namen und zu St. Anna geweiht worden.“

1591: Erster Schmißberger Todesfall und erste Taufe

Ein Jahr später lesen wir von dem ersten Schmißberger Todesfall: „1591, den 28. März, ist Adam, Heyen Bernhards Sohn von Schmißberg, da er den Tag zuvor noch den Pflug geführt, gestorben und den 29. Zur Erde bestattet worden.“

Die Kirche in Niederbrombach.

Der erste Taufeintrag eines Schmißbergers findet sich im Band des Kirchenbuchs von 1591. Dort liest man: „1591, dem 17. Februar Ward getauft Fanziskus, Buttels Bastinas ehelicher Sohn von Schmißbergg getauft. Die Paten und Goden sind gewesen: Bender Jost von Dinzweiler, Dorothea Clos von Burbach, Barbara, Fekels Niklos Hausfrau von Dinzweiler.“

Von einer Trauung etwa erfahren wir im Brombacher Kirchenbuch unter dem Datum des 9. Februar 1630 mit dem namentlichen Eintrag des Hochzeitspaares „Niklas Mattes, Schmißberg, (und) Margareta Weber, Hußweiler“.


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Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


Pfarrer schrieben Kommentare in Kirchenbücher über Verstorbene

Besonders interessant für die Nachgeborenen sind bisweilen die Bemerkungen in den Kirchenbüchern, besonders zu den Verstorbenen pflegten die Pfarrer ihre Kommentare abzugeben. So lesen wir: „Anno 1657, 9. Jan., starb Hans Kraus von Schmißberg, ein guter, frommer und ehrlicher Mann und fleißiger Zuhörer Gottes Worts, ist zu Brombach begraben worden den 11. Dieses (…) ist zum neuen Jahr ein trauriger, betrübter und schwerer Fall.“

Im gleichen Jahr 1657 „starb Peter Böß, der Kuhhirt zu Schmißberg und Elchweiler, ein guter, frommer, geduldiger und getreuer Hirte.“

Oder unter der Rubrik des 24. Januar 1673 liest man vom Sterben des Schmißberger Johann Mattes, dem Gerichtsschöffen und Zensor, der 73 Jahre alt wurde. Er „war ein guter, frommer und redlicher Mann, mein lieber Gevatter.“ Ein Jahr später hören wir vom Tod seiner Frau: „1674, den 18. Januar, starb zu Schmißberg Mattes Johannes selig, gewesenen Gerichtsschöffen und Zensors Frau Margret, ein frommes, ehrliches und tugendsames Weib, als sie 45 Jahr eine friedliche und gesegnete Ehe besessen und ein Jahr weniger 6 Tage im Witwenstand ihr Leben in Einsamkeit zugebracht, im 66. Jahr ihres Alters.“

Dreißigjähriger Krieg bringt Leid in Birkenfelder Land

Wir haben wenig Hinweise auf die Situation Schmißbergs beziehungsweise der Kirchengemeinde Niederbrombach im Dreißigjährigen Krieg. Einiges können wir den alten Kirchenbüchern entnehmen. Wir können davon ausgehen, dass auch unsere Gegend wie die umliegenden Dörfer ähnlich gelitten hat unter Krieg, Plünderungen und Gewalttaten. Dazu kam noch als weitere Geisel in Schüben die Pest über das Land. Dies alles hat das Elend der Bevölkerung über eine ganze Generation so leidvoll und grausam werden lassen.

„Kein anderer Krieg hat je größeres Ungemach über die Birkenfelder Landschaft gebracht als der unselige Dreißigjährige Krieg, der als Religionskrieg begann und als häßlicher Machtkampf endete, keiner die Volkszahl so verringert und den Wohlstand zertrümmert, so viele Kulturwerte zerschlagen und die Sitten so verwildert.“

Schmißberg bleibt zunächst verschont

In den ersten beiden Kriegsjahren 1618 und 1619 ist die Birkenfelder Landschaft noch nicht von kriegerischen Ereignissen betroffen. Erst ab 1620 kam es auch hier zu ersten Eroberungen durch die spanischen Truppen unter Ambrosius Spinola, Feldherr in spanischen Diensten. Zunächst gelang es Herzog Georg Wilhelm von Pfalz–Birkenfeld, zugleich auch Herr über die halbe Hintere Grafschaft Sponheim, trotz seiner streng lutherischen Konfession gegenüber dem katholischen Kaiser Neutralität zu bewahren. Damit hoffte er, dass seine Grafschaft durch die Truppen nicht erobert und besetzt würde. Dieses Vorhaben gelang nur bedingt. Für kurze Zeit musste er sogar nach Straßburg fliehen, kam aber im Oktober 1621 zurück und blieb die ganze Zeit bei seinen Untertanen.

Lange Zeit dürfte sich für Schmißberg die regionale Nähe zur Burg Birkenfeld vorteilhaft ausgewirkt haben. Die Bewohner konnten zum Schutz hinter Burgmauern fliehen, wenn auch schon zu Kriegsbeginn die spanischen Besatzer Furcht und Schrecken bereiteten.


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1620 auch Birkenfelder Land von Krieg betroffen

Aus dem Jahre 1620 lesen wir in den Kirchenbüchern, dass ein Schmißberger Kind „in der Nacht um zwölf Uhr zu Birkenfeld getauft“ werden musste „wegen der lothringischen Reuter, so in Birkenfeld in zwei Kompanien gelegen“. Vermutlich, weil für Paten, drei waren damals üblich, die Anreise nach Birkenfeld zu gefährlich erschien, stellte sich in Ermangelung eines dritten Paten „Johann Faust, Pförtner auf dem Schloss“ zur Verfügung. Bei solchen Taufen traten Mitglieder des Hofgesindes oder sogar des Fürstenhauses als Paten auf.

Der Niederbrombacher Pfarrer Bartholomäus Haut schreibt im März 1621: „Ich bin zwar gestern willens gewesen, nach Veldenz reisen, wie ich denn auch bis Wirschweiler kommen; weil ich aber vernommen, dass voller Soldaten an allen Orten, unsicher zu reisen (…) hab ich meine Reise müssen einstellen.“

Als in den späteren Jahren 1636 bis 1643 die Niederbrombacher Pfarrstelle vakant war, wurden zahlreiche Taufen von Schmißberger Kindern in der Birkenfelder Schlosskirche (die heute nicht mehr vorhandene Kapelle stand rechts hinter der Einfahrt zur Burg) vorgenommen. So wurde einem Kirchenbucheintrag vom 28. März 1642 zufolge Anna Barbara Stie aus Schmißberg in der Schlosskapelle getauft.

Bevölkerung greift zu den Waffen

Der Dreißigjährige Krieg hat im ganzen Birkenfelder Land unter der Bevölkerung immer mehr Opfer gefordert. Die Truppen unterschiedlicher Herkunft und Befehlsgewalt, die durch das Birkenfelder Land zogen, bestahlen, quälten und töteten die Einwohner, brannten Gebäude nieder und verwüsteten das Land. Ab und an wehrten sich die Bauern und nahmen gewalttätig Rache. Ein Birkenfelder Amtsprotokoll vom Mai 1621 berichtet, „wie einige Männer aus Schmißberg einen Soldaten namens Georg Metzler aus Stuttgart derart mißhandelten, dass er erwerbsunfähig wurde. Erst hatten sie ihn beim Wirte von Oberbrombach, dann beim Gasthalter Mayer zu Niederbrombach beleidigt, bestohlen und ihn und seine Frau gar übel zugerichtet.“


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Weil die durchziehenden Truppen bei ihren Streifzügen Vieh und anderes Brauchbare raubten, versuchten die Leute ihre Wertsachen, vor allem Geld, so gut es ging zu verstecken. Manches war dann so gut versteckt, dass es erst Jahre später aufgefunden wurde. So entdeckte man ein paar Jahre nach dem Krieg zu Schmißberg in den Ruinen von „weiland Johannes Bößen eingefallenem Haus“ 83 alte Goldgulden, für die damalige Zeit ein hoher Betrag.

Solange es noch in Niederbrombach einen Pfarrer gab, wurden die Amtshandlungen in der hiesigen Kirchengemeinde vollzogen. Später, in der pfarrerlosen Zeit fanden die meisten Beerdigungen von Schmißberger Bürgern, deren eh schon geringe Zahl nun durch den Krieg noch dezimiert worden war, auf dem alten Birkenfelder Friedhof statt, der in der Nähe der Talkirche lag. Dabei handelt es sich im Unterschied zu der auf der Burg befindlichen Schlosskapelle um die heute mitten im Ort stehende noch einzige Birkenfelder evangelische Kirche. Gerade aus den letzten Kriegsjahren wird berichtet, dass auffallend viele Kinder starben, vermutlich durch Seuchen und Hunger.

1612: Pfarrer Rau hielt nichts von Kirchenbuch-Führung

In den Jahren 1612 bis 1614, also vor Kriegsbeginn, gab es in Niederbrombach nur einen Diakon in der 2. Pfarrstelle namens Berthold Rau (Bartholdus Rauw). Er hatte immerhin seinen Universitätsmagister abgelegt und war in Niederbrombach auch gleichzeitig noch Schulmeister. Offensichtlich war er jedoch sehr nachlässig in der Führung der Kirchenbücher, sodass einer seiner Amtsnachfolger den Satz prägte: „Rauw Schauw, waß hast außgelassen dau.“ Dieser Leumund mag auch dazu beigetragen haben, dass Berthold Rau nach zwei Jahren die Gemeinde in Richtung Thalfang verließ, allerdings auch dort nach kaum einem Jahr (1614) weiterzog in eine Pfarrstelle in Minfeld (Pfalz) (1614 bis 1625). Im Jahr 1625 ist er in Grünberg (Hessen) an der Pest verstorben.

1614 kam Pfarrer von der Mosel

1614 war es dann höchste Zeit, dass mit Bartholomäus Hauth ein neuer Pfarrer in die erste Pfarrstelle nach Niederbrombach kam. Er war etwa 1582 in Wolf (Mosel) geboren als Sohn des dortigen Pfarrers Jakob Hauth und „Enkel eines ehemaligen Mönchs im Kloster auf dem Göckelberg bei Wolf“. Zunächst Diakon in der 2. Pfarrstelle und Schulmeister in Niederbrombach von 1610 bis 1611 wurde er von 1611 bis 1614 Hofprediger in Birkenfeld und erhielt dann 1614 die erste Pfarrstelle in Niederbrombach. Er soll 1536 von kroatischen Truppen ermordet worden sein und wurde in der Niederbrombacher Kirche begraben.

Während Hauths Niederbrombacher Dienstzeit gab es in der Gemeinde noch zwei Diakone. Zunächst kam Johann (Jost, Justus ?) Hasselbach (Haselbach), der 1589 geborene Trarbacher Pfarrerssohn von Kastellaun aus in die 2. Niederbrombacher Pfarrstelle vor allem als Schulmeister während der Jahre 1619 bis 1625. Anschließend war er Pfarrer in Bergen bis 1626 und verstarb dort im selben Jahr.

Kirchengemeinde im 17. Jahrhundert teilweise ohne Pfarrer

Ob es im Jahre 1628 noch einen Diakon Colbig gegeben hat, ist unsicher. Es folgte dann für die Jahre 1636 bis 1643 eine pfarrerlose Zeit in der Kirchengemeinde. Die Amtshandlungen wurden von Birkenfeld und Reichenbach übernommen. Denn Otto Lauch, der etwa 1605 in Sinning (Pfalz-Neuburg) geboren war und in Straßburg 1623 die Universität besucht hatte, wurde zunächst von 1628 bis 1634 Hofprediger in Birkenfeld und anschließend von 1634 bis 1643 Pfarrer in Reichenbach. In dieser Zeit übernahm er als Pfarrverweser die Vertretungsdienste in der Kirchengemeinde Niederbrombach, die seit 1636 pfarrerlos war. Anschließend wurde er dann von 1643 bis 1647 Pfarrer von Niederbrombach.

Da Otto Lauch seit 1626 mit der Tochter des Birkenfelder Amtsschultheißen Franz Melchior Storr verheiratet war, hielt er sich wegen der andauernden Kriegswirren während seiner ganzen Niederbrombacher Dienstzeit bei seiner Familie in Birkenfeld auf. Die Niederbrombacher Kirche und die dazugehörigen Kapellen konnte er aus diesem Grund verständlicherweise „nur sehr säumig“ bedienen. „Als er am 8.10.1647 starb, war Birkenfeld von lothrinischen Soldaten besetzt, die – wie alle Kriegshorden – sehr gefürchtet waren. In seiner Sterbestunde mußte man ihn aus dem Dorf Birkenfeld aufs Schloß ins Bierhaus tragen, wo er gestorben.“


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Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


1648 bis 1658 Pfarrer wohnt in Niederbrombach

In den Jahren 1648 bis 1658 wohnte dann der Pfarrer wieder in Niederbrombach. Es handelte sich um den etwa 1604 in Saarbrücken-Fechingen geborenen Matthias Maul, der über die Pfarrstellen Löllbach (1632) und Reipoltskirchen (bei Lauterecken) (1646 bis 1648) für die Jahre 1648 bis 1658 den Pfarrdienst in der Gemeinde Niederbrombach übernahm. Für die letzte Lebensphase von 1658 bis 1677 ist er noch in Simmern unter Dhaun tätig gewesen.

Wie sehr auch Schmißberg unter den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges gelitten hat, mögen einige Einwohnerzahlen verdeutlichen. Damals muss bedacht werden, dass bei den überlieferten Zahlen einzelne Personen damals noch nicht gezählt wurden, nur Haushaltungen listete man auf. Allerdings sollte man die Zahl nicht einfach mit vier oder fünf berechnen und meinen, so die ungefähre Gesamteinwohnerzahl gefunden zu haben. Die Besitzlosen, die in den Jahren 1641 bis 1655 gewiss höher gewesen sein dürften als 1607, müssten noch dazugezählt werden.

In der Zeit bis um 1500 war Schmißberg wie die Mehrzahl der Orte im Brombacher Bann ein „Kleinstgehöft“. Bei Baldes lesen wir für das Jahr 1438 von einer Haushaltung, für 1465 von zwei Haushaltungen, für 1607 12 Haushaltungen und nach dem Krieg 1655 fünf Haushaltungen.

Heidrich überliefert mit Bezug auf andere Quellen folgende Zahlen für Schmißberg:

  • 1438: 5/1;
  • 1465: 2;
  • 1559: 6;
  • 1563: 7;
  • 1607: 12;
  • 1641: 7
  • 1655: 5 .

Nach einer anderen Lesart finden wir etwas andere Zahlen für die Schmißberger Bevölkerung: 1580 gab es demnach sieben Haushaltungen. Baldes weiß an anderer Stelle folgende Zahlen zu präsentieren: 1607: 17 Haushalte; 1641: sieben Haushalte, dazu fünf Haushalte im Nachkriegsjahr 1655.

Zwar sind unterschiedliche Zahlen überliefert, die Tendenz ist jedoch eindeutig: Das eh schon an Einwohnern kleine Schmißberg hatte nach dem Ende des Dreißigjähren Krieges erheblich an Einwohnern verloren

Pfarrbeschreibung ab 1884: Schmißberg nicht im Fokus

Der in Wolfersweiler geboren Pfarrerssohn und spätere Pfarrer von Niederbrombach (1884 bis 1904) hat eine Pfarrchronik geschrieben, in der er unter anderem auch das kirchliche Leben der Gemeinde bis 1900 beschreibt, ohne Schmißberg besonders in den Blick zu nehmen. Dennoch wird man hier Ähnlichkeiten zur Gesamtkirchengemeinde erwarten dürfen. Es soll hier nur exemplarisch auf den Teil III Bezug genommen werden. In diesem religiös-sittlichen Teil III zum Stand des geistlichen Lebens spricht Pfarrer Wolf von „mehr oder weniger Gleichgültigkeit und Trägheit“ gegenüber der Religion und führt weiter aus: „Der Bauer befasst sich nicht viel mit dem Geistigen, wo ihn die Arbeit in vollem Maße in Anspruch nimmt. Irreligiös kann er jedoch mit wenigen Ausnahmen nicht genannt werden. Nur ist seine Betätigung des Religiösen mehr auf das Äußerliche gerichtet.“

Und hinsichtlich des kirchlichen Lebens gibt er auf S. 24f zu Papier: „Was das speziell sog. kirchliche Leben in der Pfarrei Niederbrombach betrifft, so wird schon in der Reformationszeit (bei einer Kirchenvisitation!) beklagt, daß sonntags der Gottesdienstbesuch schlecht sei, aber ›an Feiertragen ströme alles herzu‹, und so ist es noch heute. Dabei müssen das Wetter und die weiten Wege zur Entschuldigung herhalten.“ An anderer Stelle zeigt Wolf mehr Verständnis für den „auch oft Abgearbeiteten“, der es vorzieht, der Ruhe zu pflegen, statt den Gottesdienst zu besuchen.

Schmißbergs zuständige Pfarrer und Diakone

Da der Ort Schmißberg seit jeher kirchlich zu Niederbrombach gehörte, waren die jeweiligen Pfarrer aus Niederbrombach für die pfarramtliche Versorgung auch der Bewohner von Schmißberg zuständig. Freimut Heiderich hat in verdienstvoller Weise ein umfangreiches Namensverzeichnis der Pfarrer und Diakone vor und nach der Reformationszeit (1559) erstellt. Dabei fällt auf, dass die Pfarrer bis zur Reformationszeit namentlich nur vereinzelt bekannt sind. Anders sieht es für die Zeit nach der Reformation aus. Da gab es neben dem regulären Pfarrer meist auch einen Diakon, der häufig auch als Schulmeister fungierte und der als Vertreter des Pfarrers für die Predigt in den Filialkirchen Heiligenbösch und Siesbach zuständig war.

  • 1335 Johann, Pastor zu Brombach
  • 1356 Gerlach, Pastor zu Brombach
  • 1367 Friedrich, Pastor zu Brombach
  • 1371 Peter, Pastor zu Brombach
  • 1380 Arnold, Pastor zu Brombach
  • 1408 Johann Frischer von Lautern

Diese Namen erscheinen als Siegelunterzeichner von sponheimischen Bürgschaftsurkunden, sogenannten Nichtabzugsverpflichtungen.


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Pfarrer der Kirchengemeinde im 15. Jahrhundert

  • 1405: In diesem Jahr wird der Name Johann von Sponheim genannt, der von Johann III. von Sponheim die Kapellen in Birkenfeld, Frauenberg, und Herrstein als Kaplan mit je sechs Gulden Jahreseinkommen für jede der drei Kapellen bekam.
  • Um 1481: Wilhelm von Arnsheim
  • 1481 bis 1503: Johannes Lichtenberger wurde auch Johannes Grünenberg von Beymolder genannt, weil er vom Grünbach stammte, das dem heutigen Truppenübungsplatz zum Opfer gefallen ist. Von ihm heißt es, er sei Magister, Arzt, Priester und Astrologe gewesen, auch um 1470 Hofastrologe von Kaiser Friedrich III.
  • Ab 1503: Albrecht von Pfalz-Zweibrücken, Bruder des Herzogs Alexander. Vermutlich hat auch er sein Amt nicht selbst ausgefüllt, sondern ließ sich vertreten von einem „Pleban“, der mit Johann von Beymolder angegeben wird.
  • 1507: Von Johann Konrad zu Brombach wissen wir, weil er als Zeuge anlässlich einer Hubhofversammlung erscheint.

Unterschiedliche Rollen: Pfarrerherr und Pleban

Im Mittelalter muss unterschieden werden zwischen dem Pfarrherrn als dem Patron der Kirche und dem eigentlichen Pfarrer, dem geistlichen Amtsverwalter, der als Pleban bezeichnet wurde. Die Rolle des adligen Pfarrherrn beschränkte sich zu allermeist auf die eines Patrons der Kirche, der den Schutz des Kirchenvolks gewährleistete, der für den Bau und die Unterhaltung des Gebäudes sowie die Bestellung und Besoldung des Pleban zuständig war. Dafür stand ihm der Kirchenzehnte zu, von dem er ein Drittel dem Pleban als Besoldung abgab.

Die adligen Herren betrachteten die Pfarrstellen nur als Pfründe und wohnten die meiste Zeit nicht am Ort. Im Gegensatz dazu war der Pleban vor Ort und wurde vom Volk gern als Pfarrer bezeichnet, weil er die klassischen pfarramtlichen Tätigkeiten (die Messe halten, Kinder taufen, die Verstorbenen beerdigen, Eheleute trauen, Beichten abnehmen) übernahm. Nach Wolf hatten die Plebane im Mittelalter nicht den besten Ruf. Er bezeichnet sie als roh und ungebildet, die des Lesens nur bedingt mächtig gewesen seien. Meist gingen sie nur bei einem älteren Pleban in die Lehre und eigneten sich dort das Notwendigste an Wissen an. Nicht nur die Bildung, auch die Lebensweise vieler Plebane sei eines Geistlichen nicht würdig gewesen. Denn nach ihren Messen hätten sie mit ihrer Zeit nichts Besseres anfangen gewusst als dem Wohlleben, dem „Toll- und Vollsaufen“ zu frönen.


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Selbst der Trierer Erzbischof 1542, der gewiss nicht im Verdacht steht, die katholische Geistlichkeit der vorreformatorischen Zeit in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen, im Gegensatz zu manchen protestantischen Amtsträgern, die durch Diskreditieren der alten Kirche die neue reformatorische Lehre über die Maßen hervorheben wollten, zeichnet ein düsteres Bild.

„Es werde glaubhaft berichtet, wie sich die Geistlichkeit in seinem Erzstifte allenthalben, mit ihrem Leben, Handel und Wandel fast ungebührlich halte, und viel Ärgernis dem gemeinen Manne gebe, indem, als er höre, ihrer etliche Tag und Nacht in offenen Wirtshäusern bei dem Weine sitzen, und alle Leichtfertigkeit unter sich selbst und unter dem Bauersmann pflegen, sich auch zu vielen malen untereinander hauen, stechen, raufen und schlagen, und sonst in ihren Häusern mit verdächtiger Beiwohnung dermaßen leben, sollen, daß jedermann ein bös Exempel darob nehme.“

Die Namen der Pfarrer in den nachfolgenden Jahren habe ich aus Gründen des Seitenumfangs dieses Aufsatzes, der möglichst kurz sein sollte, verzichtet zu nennen. Diese noch fehlenden Namen der Pfarrer finden wir in der häufig genannten Arbeit von Freimut Heiderich. Zur Geschichte der Kirchspiele Niederbrombach und Leisel. Ergänzend zur Hand genommen werden können die Bände „Die evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer im Rheinland von der Reformation bis zur Gegenwart, zusammengestellt und bearbeitet von Jochen Gruch, Bonn 2011 ff sowie den zweiten Band von „Das Evangelische Rheinland. Bd. II Die Pfarrer, hg.v. Albrecht Rosenkranz, 1958“. Ich beschränke mich im Folgenden auf das Reformationsjahrhundert sowie auf die Zeit seit der Oldenburger Regierung bis heute.

Pfarrer und Diakone: in der Reformationszeit

Da es mit Beginn der Reformationszeit in der Regel einen Pfarrer und einen Diakon in der Pfarrei Niederbrombach gab, sollen beide Ämter nachfolgend aufgeführt werden. Für eine kurze Zeit wurde in Niederbrombach eine 2. Pfarrstelle errichtet.

Pfarrer Peter (Petrus) Schleiermann 1560 bis 1566: Er war der erste protestantische Pfarrer in der Pfarrei Brombach, der im Protokoll der Kirchenvisitation von 1560 genannt wird, die Herzog Wolfgang von Pfalz–Zweibrücken im Jahre 1559 in seinem Gebiet durchführen ließ. Als Pfarrer von Kübelberg kam er 1557 in die Brombacher Pfarrstelle und blieb dort bis 1566 „in der einträglichen Pfarrei …(wo) man an seiner Gelehrsamkeit nicht zweifelte.“ Aufgrund einer Schlägerei mit anderen Pfarrern auf dem Heiligenböscher Jahrmarkt wurde Schleiermann aus diesem Amt entfernt und 1567 nach Reichenbach strafversetzt. Dort war er nur noch ein Jahr als Pfarrverweser tätig.

Diakon Melchior Storr (1560 bis 1566): Der 1539 in Memmingen geborene Pfarrerssohn kam 1560 nach Niederbrombach, war ebenfalls bei der Schlägerei in Heiligenbösch dabei, wurde aber für nicht schuldig befunden. Daher wurde ihm 1566 die erste Pfarrstelle in Birkenfeld übertragen, die er bis zu seinem Tod 1572 innehatte. Bei der Visitation 1567 „erhielt er ein gutes Zeugnis“.

Pfarrer der Kirchengemeinde im 16. Jahrhundert

Diakon Friedrich Fuchs (1566 bis 1572): In Veldenz 1551 geboren, studierte er in Erfurt und Jena, war dann von 1566 bis 1572 Diakon und Schulmeister in Niederbrombach, anschließend Pfarrer in Niederwörresbach (1566 bis 1575) und in Roth, wo er 1594 wegen eines Streites abgesetzt wurde. Daraufhin kam er erneut nach Niederbrombach, wo er in der Nachfolge des verstorbenen Pfarrers Bicker noch von 1605 bis 1606 dessen Pfarrstelle innehatte.

Diakon Tilmann Liernur (1591 bis 1594): 1570 in Salzburg geboren, studierte er an der Universität in Straßburg, bevor er Diakon und Schulmeister in Niederbrombach (1591 bis 1594) wurde. Es folgten Pfarrstellen in Dill, Herrstein und Traben, wo Lienur 1624 starb.

Diakon Johannes Schwab (1576 bis 1599): Er wurde in Marburg geboren, hat auch dort studiert und seinen Magister abgelegt, bevor er in seine erste Stelle nach Niederbrombach kam. Nach 1599 ging er nach Wirschweiler und wurde dort wegen der einsetzenden gegenreformatorischen Strömung abgesetzt. Über Oberstein kam er als Pfarrer nach Nassau, wo er 1635 verstarb.


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Pfarrer der Kirchengemeinde im 17. Jahrhundert

Pfarrer Konrad Bicker (1566 bis 1605): Der nächste auch für Schmißberg zuständige Pfarrer wurde etwa 1541 in Treysa geboren, hatte an der Universität Marburg studiert und 1562 eine Lehrerstelle in Bergzabern angenommen. Während der Ausbildung als Diakon und Lehrer (bis 1566) war er in Lützelstein im Elsass bei dem Patronatsherrn der Brombacher Kirche Georg von Veldenz. Seine erste und einzige Pfarrstelle trat er 1566 in Niederbrombach an, wo er 1605 verstorben ist. Als Pfarrer hatte er einen guten Ruf, jedoch eine „ungezogen groß Gemein“.

Diakon Johann Peter Lienur (1599 bis 1601): Der Bruder von Tilmann Lienur war anschließend vermutlich auch Pfarrer in Schauren. Wegen der Pest war die 1612 geplante Einsetzung in Hottenbach nicht möglich. Sicher war er von 1619 bis 1633 Pfarrer in Meckenbach, wo er 1633 gestorben ist.

Diakon Martin Schwab (bis 1604): Von ihm ist nur der Name bekannt und dass er bis 1604 in der Gemeinde Dienst tat.

Pfarrer Friedrich Fuchs (1605 bis 1606): Er war bereits bis 1572 als Diakon in Niederbrombach tätig. Er nur für ein Jahr Inhaber der Brombacher Pfarrstelle.

Pfarrer: Oldenburgische Zeit bis Drittes Reiches

Pfarrer Johann Karl Arnoldi (1809 bis 1825): Er wurde am 6. Juli 1750 in Kastellaun geboren, war von 1770 bis 1780 Hilfsprediger in Gödenroth und erhielt seine erste Pfarrstelle in Nohfelden, die er von 1783 bis 1809 innehatte. In Niederbrombach war er anschließend von 1809 bis 1825 Pfarrer. In der Zeit ab 1821 vertrat er Pfarrer Zang in Nohen. Er wurde 1825 emeritiert „wegen Streitigkeiten mit seiner Pfarrgemeinde bezüglich seiner Besoldung“. Geheiratet hat er Sophie Marie geb. Petri, die ihm acht Kinder geboren hat. Gestorben ist Pfarrer Arnoldi am 4. Juli 1835.

Pfarrer Karl Josef Bott (1826 bis 1843): Er wurde am 27. Oktober 1793 in Seibersbach geboren, besuchte die Universität in Straßburg und erhielt seine erste Pfarrstelle in Sien 1817 bis 1826. Danach hatte er die Niederbrombacher Pfarrstelle inne bis er 1844 abgesetzt wurde. Was seinen weiteren Lebensweg anbetrifft, so ist nichts darüber bekannt. Heiderich schildert die näheren Umstände auf dem Weg zu dieser Absetzung: Nach seiner Bewerbung gab es Ärger im Kirchspiel. Die Stelle war öffentlich ausgeschrieben. Neben Bott meldeten sich noch fünf weitere Bewerber. Letztere wurden nur zu Probepredigten in Birkenfeld zugelassen. Bott darf als einziger in Niederbrombach predigen und wird von Bürgermeister Bruch und dem Amt Birkenfeld bevorzugt. Offensichtlich wurde die Kirchengemeinde nicht gefragt, obwohl es hieß, Bott entspreche dem Wunsch der Gemeinde.


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Pfarrer-Auswahl sorgte für Proteste

16 Schöffen und Zensoren protestierten gegen die Erklärung des Bürgermeisters Bruch für Bott, weil bei seiner Probepredigt er nicht allgemein gefallen habe und es wird gefragt, warum die übrigen Bewerber nicht in Niederbrombach zur Probepredigt zugelassen wurden. Gleichwohl wird Bott 1826 zum Pfarrer in Niederbrombach ernannt. Obwohl der Superintendent Gottlieb, früher Diakon in Niederbrombach, den guten sittlichen Lebenswandel des Pfarrers rühmte, hielt dieser nicht die in ihn gesetzten Erwartungen. 1843 (!) wurde er suspendiert, wegen ärgerlichen Lebenswandels, so hieß es. Er ließ sich darauf in Berschweiler bei Baumholder als Handelsmann nieder.

Pfarre der Kirchengemeinde am Ende des 19. Jahrhundert

Pfarrer Georg Christian Zang (1844 bis 1846): Er wurde im Oktober 1790 in Allenbach geboren, besuchte die Universität in Straßburg und war dann in Sötern zunächst Hilfsprediger (1819 bis 1824) und dann Pfarrer von 1824 bis 1844. In Niederbrombach konnte er anschließend nur noch zwei Jahre Dienst übernehmen, da er bereits am 3. Juli 1846 starb. In der Pfarrchronik von Pfarrer Wolff ist zu lesen, dass Zang an einer Lungenentzündung gestorben sei, die er sich auf dem anstrengenden und beschwerlichen steilen Weg zum Friedhof geholt habe.

Pfarrer Gottfried Weitzel (1847 bis 1884): Er wurde am 16. Februar 1807 in Niederingelheim geboren. Er studierte in Utrecht, war Hilfsprediger in Wallertheim (Rheinhessen), übernahm zunächst die Pfarrstelle in Bergen (1833 bis 1847) und danach die Niederbrombacher Pfarrstelle von 1847 bis zu seinem Ruhestand 1884. Er soll ein „progressiver Redner auf der großen Revolutions- Volksversammlung“ 1848 gewesen sein. Die beiden letzten Amtsjahre 1882 bis 1884 wurde ihm der Titel des Kirchenrates übertragen. Weitzel starb am 24. März 1893.

Pfarrer Heinrich August Theodor Wolff (o. Wolf) (1884 bis 1904): Er wurde am 8. Januar 1835 in Wolfersweiler als Sohn des dortigen Pfarrers Philipp Wolff. Er studierte in Heidelberg und Jena, bekam zunächst keine Pfarrstelle und war Lehrer in Oberstein, danach Hilfsprediger und Pfarrverwalter in Wolfersweiler, Nohfelden, Achtelsbach und Sötern, bevor er in seine erste Pfarrstelle in Herrstein gewählt wurde. Er blieb dort von 1864 bis 1879, ging dann bis 1884 nach Sötern und hatte schließlich die Pfarrstelle in Niederbrombach von 1884 bis zu seinem Tod am 1. September 1904 inne. Für Niederbrombach hat er die bereits erwähnte „Pfarrbeschreibung des kirchlichen Lebens der Gemeinde“ verfasst.

Pfarrer der Kirchengemeinde im 20. Jahrhundert

Pfarrer Adolf Neubach (1904 bis 1913): Er wurde am 20. Oktober 1869 als Sohn des Lehrers Johannes Karl Neubach und seiner Ehefrau Katharin, geb. Kuhn in Nohen geboren. Dem Gymnasium in Birkenfeld und den Universitäten Jena, Berlin und Straßburg folgten das 1. Theologische Examen (1893) und 2. Theologische Examen (1897) jeweils in Birkenfeld sowie die erste Pfarrstelle in Wickenrodt (1902 bis 1904). Danach versorgte er die Pfarrstellen in Niederbrombach (1904 bis 1913), Oberstein II (1913 bis 1920) und Birkenfeld II (von 1920 bis zur Emeritierung 1930). 1923 wurde ihm der Titel Kirchenrat verliehen. Verheiratet war er seit 1899 mit Dorothea Luise Nimmerfall (aus Köln). Der Sohn Ernst wurde später ebenfalls Pfarrer in Niederbrombach.


Dorfchronik

Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


Pfarrer der Kirchengemeinde während der Weltkriege

Pfarrer Paul Klos (1913 bis 1930): Er wurde am 7. April 1889 in Regulshausen geboren. Das Gymnasium Birkenfeld und die Universitäten Bonn, Leipzig und Halle führten ihn zum 1. Theologischen Examen 1913 in Koblenz und zum 2. Theologischen Examen 1918 in Birkenfeld. Hilfsdienst 1913 bis 1914, Ordination 1919 und die 1. Pfarrstelle 1919 bis 1930 waren in Niederbrombach. Von 1930 bis 1937 war er Pfarrer in Birkenfeld, dort auch Superintendent von 1933 bis 1937. Als Mitglied der Deutschen Christen und der NSDAP wurde er wegen eines Missbrauch-Vergehens zu einer Zuchthausstrafe (1938 bis 1942) verurteilt und war anschließend von 1942 bis 1945 Bienenzuchtberater in Rosenberg (Westpreußen). Als Sohn des Volksschullehrers Ludwig Klos hat er 1918 die Lehrerin Margarete geb. Frühstück aus Oldenburg geheiratet. Verstorben ist Paul Klos am 1. Februar 1965 in Kirschweiler.

Pfarrer Heinrich Bültemeier (1930 bis 1933): Er wurde am 27. Juni 1900 in Dortmund-Hörde geboren. Er studierte in Tübingen, Marburg und Münster, legte 1927 beziehungsweise 1929 seine beiden theologischen Examina ab und wurde Vikar in Altena (1927 bis 1928), war im Hilfsdienst in Preußisch Oldendorf und Methler in Westfalen (1929) und wurde auch in Methler ordiniert. Seine erste Pfarrstelle trat er 1930 in Birkenfeld an und blieb bis 1933. Er ging dann nach Marten (Westfalen). Wegen Widerstands gegen die NSDAP kam er 1935 in Gestapo-Haft, wurde dann beurlaubt und hatte ab 1939 Aufenthaltsverbot für Rheinland-Westfalen- Lippe. Ab 1948 war er Pfarrer in Gladbeck bis zu seinem Tod am 16. Dezember 1958 in Gladbeck. Er hat 1930 Maria, geb. Backner geheiratet.

Pfarrer der Kirchengemeinde in der Nachkriegszeit

Pfarrer Ernst Neubach (1933 bis 1957): Er wurde am 25. Oktober 1900 in Friedrichsdorf (Taunus) geboren, machte am Birkenfelder Gymnasium das Abitur und studierte an den Universitäten in Bonn und Marburg. Nach der Zeit als Synodalvikar in Birkenfeld (1925 bis 1926) und den beiden theologischen Examina in Koblenz (1925 beziehungsweise 1926) kam er zum Hilfsdienst nach Herrstein (1926), wurde dort im selben Jahr ordiniert und war anschließend Pfarrer in Herrstein (1927 bis 1933) sowie Pfarrverwalter in Niederwörresbach (1932 bis 1933) Danach folgte die Wahl zum Pfarrer von Niederbrombach (1933). In dieser Gemeinde hat er bis zu seinem Ruhestand (1957) Dienst getan. Ernst Neubach war Sohn des Pfarrers Adolf Neubach und verheiratet mit Margarete, geb. Bauer aus Rimsberg. Ihnen wurden ein Sohn und zwei Töchter geboren. Verstorben ist Ernst Neubach am 23. August 1966 in Birkenfeld.

Pfarrer Stöckermann im Talar bei der Einweihung des Ehrenmals auf dem Schmißberger Friedhof Mitte des 20. Jahrhunderts.

Die Pfarrer der Kirchengemeinde Mitte des 20. Jahrhunderts

Pfarrer Paul-Gerd Stöckermann (1958 bis 1990): Geboren wurde Paul-Gerd Stöckermann am 4. September 1928 in Wuppertal. Nach Schule und Studium wurde er als Vikar nach Wetzlar, dann als Hilfsprediger vom 7. April 1957 bis zum 26. Juli 1958 in die Kirchengemeinde Niederbrombach entsandt, wurde dort am 2. Juni 1957 ordiniert, am 11. Mai in die Pfarrstelle gewählt und am 27. Juli 1958 in der Niederbrombacher Kirche in sein Amt eingeführt. Er war vom 27. Juli 1958 bis 30. September 1990 mehr als 32 Jahre Pfarrer in derselben Gemeinde, in der nach der Zahl der Dörfer größten Gemeinde im Kirchenkreis. Auch das Wahlamt des Skriba im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises Birkenfeld übte er von 1982 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand zum 1. Oktober 1990 aus.

In die Gemeindearbeit hat sich auch seine Ehefrau Lotte aktiv eingebracht. Den Ruhestand verbrachte Pfarrer Gerd Stöckermann in Schmißberg, wo auch sein früherer Birkenfelder Kollege, Superintendent Pfarrer i.R. Ernst Gillmann für den Ruhestand ein Haus „Am Stabsberg“ erworben hatte. In diesen Jahren gab es also die Besonderheit, dass zwei Ruhestandspfarrer in Schmißberg lebten. Am 5. September 2018 ist Gerd-Paul Stöckermann im Alter von 90 Jahren verstorben. Er wurde auf dem Niederbrombacher Friedhof beigesetzt.


Dorfchronik

Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


Pfarrer der Kirchengemeinde im 21. Jahrhundert

Pfarrer Ingo Siewert (1992 bis 2001): Er wurde am 30. April 1958 in Wuppertal geboren, ging dort zur Schule und legte das Abitur 1978 am Städtischen Neusprachlichen Gymnasium Sedanstraße in Wuppertal ab. Das Studium der Evangelischen Theologie begann er an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal (1978 bis 1980), ging dann nach Bonn (1980 bis 1982), für das Sommersemester 1982 nach Münster und anschließend nach Bochum (1982 bis 1985).

In Düsseldorf legte er seine Theologischen Examina ab (1. Theologisches Examen 1985 und 2. Theologisches Examen 1987). Zum Vikariat (1985 bis 1987) wurde Ingo Siewert nach Velbert eingewiesen, wo er anschließend auch eine Sonderdienststelle (1988 bis 1991) antrat. Solche Sonderdienste wurden zur Entlastung bestimmter Arbeitsfelder als Funktionspfarrstellen errichtet und waren meist auf drei bis fünf Jahre zeitlich begrenzt. Ordiniert wurde Ingo Siewert am 12. September 1987 in Velbert. Seine erste Pfarrstelle trat er am 29. Juni 1992 in Niederbrombach an und blieb dort von 1992 bis 2001. Anschließend übernahm er Pfarrstellen in Solingen (2001 bis 2007), war danach von Februar bis Dezember 2007 Vakanzverwalter in Bergisch-Gladbach und von Dezember 2007 bis September 2016 als Pfarrer in Bergisch-Gladbach.

In Bonn-Hersel und Bornheim wurde er von 2016 bis 2020 als Pfarrer zur Entlastung des Superintendenten eingesetzt und hatte 2020 bis zum Ruhestand am 1. Mai 2021 für ein Jahr die Pfarrstelle der Kirchengemeinde Hersel inne. Mit Angelika Isabel Nauck hat Ingo Siewert am 13. März 1985 die Ehe geschlossen. Den Eheleuten wurden Debora (25. Oktober 1989) und Jonatan (26. Februar 1992) geboren. In zweiter Ehe ist Ingo Siewert seit dem 26. April 2018 mit Sandra geb. Langhof verheiratet. Inzwischen verbringt er seinen Ruhestand in Heideland (Niederlausitz).

Pfarrer Ingo Siebert mit Gitarrengruppe beim Herbstmarkt 1999.

Amtierender Pfarrer der Kirchengemeinde ist Klaus Rath

Pfarrer Klaus Rath (seit 2002): Pfarrer Klaus Rath wurde am 14. Februar 1960 in Goslar geboren. Nach seiner Ausbildung zum Fischwirt (1978 bis 1980) legte er die Reifeprüfung am Bergischen Kolleg Wuppertal ab, und studierte nach seiner Zeit im Zivildienst an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, den Universitäten Marburg und Bonn. Das 1. Theologische Examen legte der 1993 und das 2. Theologische Examen 1998 jeweils bei der Rheinischen Kirche in Düsseldorf ab. Dem Vikariat in Velbert (1993 bis 1995) und der Hilfsdienstzeit in Gruiten (1995 bis 1996) folgte ein Auftrag als Pastor im Sonderdienst beim Kirchenkreis Duisburg-Süd (1997 bis 2001). Im Anschluss daran wurde er 2002 in die Niederbrombacher Pfarrstelle gewählt, die er noch immer innehat.

Silberne Konfirmation mit Pfarrer Klaus Rath 2010.

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Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


Presbyter aus Schmißberg

In unregelmäßigen Abständen gehörten zum Kreis der Presbyteriumsmitglieder auch Einwohner von Schmißberg. In den Unterlagen der Kirchengemeinde begegnen uns nach dem Zweiten Weltkrieg folgende Namen: Ludwig Mayer (zum Beispiel 1945 zur Zeit von Pfarrer Neubach), Erwin Burger (1972 in der Amtszeit von Pfarrer Stöckermann) und Jürgen Lenz (noch heute Presbyter der Kirchengemeinde).

Gottesdienste in Schmißberg

Die Kirchengemeinde besitzt in Schmißberg kein eigenes kirchliches Gebäude. Gottesdienste der Gemeinde finden in der Regel in der Niederbrombacher Kirche statt. Dorthin ging man anfangs zu Fuß, später fuhr man mit dem Pkw. Als im Ort Schmißberg, der lange Zeit keinen Gemeinschaftsraum besaß, im Jahre 1966 ein Gemeinschaftshaus gebaut wurde, war dieses eines der ersten im Kreis Birkenfeld und konnte nach fast zweijähriger Bauzeit am 22. August 1968 eingeweiht und eröffnet werden. Auf die Bereitschaft der evangelischen Kirche hin, sich an den Baukosten zu beteiligen, schreibt die Amtsverwaltung Birkenfeld am 31. Juli 1967 an die Landeskirche in Düsseldorf:

„In unserer amtsangehörigen Gemeinde Schmißberg wurde Ihre Mitteilung über die grundsätzliche Bereitschaft der Mitfinanzierung des zur Zeit im Bau befindlichen Dorfgemeinschaftshauses lebhaft begrüßt. Dies umso mehr als die Gemeinde mit einer finanziellen Hilfe Ihrerseits auf die Sicherung der Bau-Restfinanzierung hoffen kann.“

Kirche am Bau des Gemeinschaftshauses beteiligt

So gab es Zusagen von 3.000 DM durch die Evangelische Kirchengemeinde Niederbrombach und 3.000 DM durch den Evangelischen Kirchenkreis Birkenfeld für den noch offenstehenden Betrag von 15.000 DM. Am 31. Januar 1968 schrieb die Landeskirche: „Wir hoffen, über die Auszahlung der beantragten landeskirchlichen Beihilfe in Höhe von 15.000 DM in sechs Wochen entscheiden zu können.“

Voraussetzung für die finanzielle Beteiligung der Evangelischen Kirche war eine Vereinbarung zwischen Kirchengemeinde, vertreten durch Pfarrer Stöckermann und Ortsgemeinde, vertreten durch Bürgermeister Molter. Darin räumt die kommunale Gemeinde der Kirchengemeinde das Recht ein, „die Räume des Dorfgemeinschaftshauses und deren Einrichtung für ihre gottesdienstlichen und gemeindlichen Veranstaltungen zu nutzen“ und dieses Recht im Grundbuch als beschränkte persönliche Dienstbarkeit einzutragen. Die Nutzung durch die Kirchengemeinde ist unentgeltlich. Allerdings erstattet sie der kommunalen Gemeinde die Auslagen für Heizung, Beleuchtung und Reinigung. Auch können weitere kirchliche Veranstaltungen oder auch Beerdigungskaffee im Gemeinschaftshaus stattfinden.

Nun bestand die Möglichkeit, auch in Schmißberg Gottesdienste zu halten. An normalen Sonntagen, insbesondere an Fest- und Feiertagen hat Pfarrer Stöckermann begonnen, die Gemeinde unter Gottes Wort einzuladen. Bis heute wird diese Tradition in unregelmäßigen Abständen durchgehalten.


Dorfchronik

Dieser Artikel ist Teil der im Herbst 2022 erschienenen Schmißberger Dorfchronik „Schmißberg 1367 bis 2022“. Die Chronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) erworben werden.


Beerdigungen auf dem Schmißberger Friedhof

Seit die Gemeinde einen eigenen Friedhof besitzt, finden die Bestattungen in Schmißberg statt. Wie das Ritual mindestens noch in den 1980er Jahren aussah, daran erinnert sich der frühere Göttschieder Pfarrer Wolfgang Steuckart, der bis 1986 zu Superintendent Pfarrer Ernst Gillmann nach Birkenfeld zur Entlastung eingewiesen worden war. So hatte Wolfgang Steuckart in diesen Jahren einmal den Ortspfarrer Paul Stöckermann in Schmißberg bei einer Beerdigung zu vertreten. Als er zum Friedhof hochfahren wollte, kann Steuckart am Trauerhaus vorbei und wunderte sich über die Anzahl schwarz gekleideter Leute, die noch vor dem Trauerhaus standen und noch nicht auf dem Friedhof.

Steuckart fuhr heran, stieg aus und fragte, ob die Beerdigung nicht auf dem Friedhof stattfindet. Er sei der Pfarrer, der die Vertretung übernommen habe. Da wies man ihn darauf hin, dass man in Schmißberg erst nach einer kurzen Aussegnung am Haus mit dem Sarg des Verstorbenen zum Friedhof gehe. Superintendent Ernst Gillmann hatte offenbar vorab seinen Pastor nicht ausdrücklich auf diese Bestattungsweise hingewiesen. So wurde diese für Pfarrer Steuckart zu einer Beerdigung, an die er sich noch Jahrzehnte später erinnert.

Übrigens war dieser besondere kirchliche Brauch bei Beerdigungen auch in den Dörfern der Nachbarschaft üblich. Auch ich kenne ihn aus Nohen und Rimsberg so. Denn als ich Ende der 1970er Jahre nach Birkenfeld kam und in den beiden Dörfern vertretungsweise zu beerdigen hatte, waren auch dort die Verstorbenen zunächst im Trauerhaus aufgebahrt. Nach drei Tagen und dann nach einer kurzen Aussegnung vor dem Trauerhaus setzte sich der Leichenzug mit der versammelten Gemeinde in Richtung Friedhof in Bewegung. Die Sargträger waren Männer aus der Nachbarschaft. Ein Schulkind trug das hölzerne Kreuz voran. So begab man sich mit dem Verstorbenen auf den sprichwörtlich „letzten Weg“ zu seiner letzten irdischen Ruhestätte.

Reform des Kirchenkreises Obere Nahe

Die Kirchengemeinde Niederbrombach wird nach dem Beschluss der Kreissynode des Kirchenkreises Obere Nahe vom November 2021 nach einem bis 2030 umzusetzenden Strukturplan zu einer von fünf Großgemeinden gehören. Zu dieser Großgemeinde mit zukünftig nur noch drei Pfarrstellen zählen dann die heutigen Kirchengemeinden Niederbrombach, Birkenfeld, Achtelsbach-Brücken, Nohfelden, Bosen und Sötern. Welche Auswirkungen im kirchlichen Leben diese radikale Strukturreform aufgrund der sinkenden Mitgliederzahlen auch für den Ort Schmißberg haben wird, muss die Zukunft zeigen.


Literatur/Quellennachweis:

  • Klar, Vortrag , S. 3
  • Heiderich, Kirchspiele, S.15
  • Ebd.
  • Klar, Vortrag S. 1
  • Baldes, Geschichtliche Heimatkunde, S. 367
  • Heiderich, Kirchspiele, S. 20 und 94
  • Baldes, Gechichtliche Heimatkunde, S. 280
  • W. Hey, Der Dreißigjährige Krieg, S. 39
  • Klar, Vortrag, S. 6
  • Heiderich Amtsprotokollbücher, S. 85
  • Baldes, a.a.O., S, S. 257
  • Klar, Aufsätze, S. 147
  • E. Gillmann, Die Birkenfelder evangelische Kirche von 1751, in: 250 Jahre Evangelische Kirche Birkenfeld, Birkenfeld 2001, S.26f
  • Heiderich, Kirchspiele, S. 374
  • Heiderich, Kirchspiele ebd.
  • Heiderich Kirchspiele, S. 375 verweist als einziger auf diesen Namen. Weder bei Rosenkranz noch im Kompendium „Die rheinischen Pfarrerinnen und Pfarrer (…)“ taucht dieser Name auf.
  • Heiderich, Kirchspiele, S. 375
  • Baldes, Geschichtliche Heimatkunde, S. 280
  • Heiderich, Kirchspiele, S.15
  • Baldes, Geschichtliche Heimatkunde, S. 367
  • Heiderich, Kirchspiele S. 162.
  • Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde 1, 1929
  • Baldes, Geschichtliche Heimatkunde, S. 281 24 Die Chronik befindet sich im Archiv des Birkenfelder Landesmuseums und eine Abschrift im Archiv der Kirchengemeinde Niederbrom- bach.
  • Back erklärt die Herkunft des Wortes folgendermaßen: „Eben daher, weil er der Geistliche der Leute im Kirchspiel oder des Kirchspielvolks, lat. plebis ecclesiae, war, wurde ihm der Name Plebanus, zu Deutsch Leutpriester gegeben.“
  • Friedrich Back, Die evangelische Kirche im Lande zwischen Rhein, Mosel, Nahe und Glan bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges, Band 1Bonn 1872, S. 408 ff
  • Carius, Reichenbach, S. 115 28
  • Hauth, Pfarrer, S. 9
  • Heiderich, Kirchspiele, S. 373 30
  • Back Bd. 2, S. 537
  • Heiderich, Kirchspiele, S. 379 32
  • Heiderich, ebd.
  • Heiderich, Kirchspiele, S. 380 34
  • Heiderich, ebd.


Disclaimer – Dorfchronik

Die im Herbst 2022 erschienene Schmißberger Dorfchronik stellt eine beeindruckende Lektüre dar. Die Dorfchronik erhellt nicht nur die Geschichte Schmißbergs ab der ersten urkundlichen Erwähnung 1367, sondern behandelt auch die zahlreichen archäologischen Funde aus keltischer und insbesondere auch aus römischer Zeit. Florian Tanz vom Fachbereich Klassische Archäologie der Uni Trier stellt in der Schmißberger Dorfchronik beispielsweise in einem reich bebilderten Aufsatz die Forschungsgeschichte und die zahlreichen Befunde aus dem heutigen Schmißberger Umfeld dar.

Dorfchronik behandelt auch gesellschaftliches Leben

Daneben enthält die Dorfchronik aber auch zahlreiche Texte von Schmißbergerinnen und Schmißbergern, die das gesellschaftliche Leben der Gemeinde in der Vergangenheit und der Gegenwart abbilden. Darunter beispielsweise Berichte über die Feste in der Gemeinde sowie der Umbau des Schmißberger Schlachthauses in eine Dorfkneipe.

Die Arbeiten an der Schmißberger Dorfchronik dauerten etwas zwei Jahre. Das Buch ist während der Dorfmoderation und der Corona-Pandemie entstanden, was ein Arbeiten in Präsenz erschwerte. Herausgeber der Dorfchronik ist der Verein für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld.

Das Cover der Schmißberger Dorfchronik

Die Dorfchronik mit mehr als 230 Seiten kann zum Preis von 23 Euro bei Ortsbürgermeister Rudi Weber (06782 – 40439) aber auch per Mail unter info@schmissberg.de erworben werden.


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